Battlefield 2042 – Ein würdiger Nachfolger? (PC Test)

9. Dezember 2021, SixFold

Die Presse ist sich bisher eigentlich sehr einig was Battlefield 2042 angeht. Im Grunde genommen ist es ein sehr guter Shooter, der allerdings zu früh in den Laden kam. Doch stimmt das? Dies gehe ich in meinem Test nach.

Eins vorweg: Natürlich spiegelt dieser Test nur meine subjektive Sicht wider und muss nicht auf jeden von euch zutreffen.

 

Was ist Battlefield 2042?

Battlefield 2042 ist schon der achtzehnte Teil der Battlefield-Serie von DICE. Es ist ein klassischer Egoshooter, ohne eine Singleplayer Kampange, dafür mit einem sehr starken Fokus auf PvP. Battlefield zeichnet sich durch sein „Levolution“ System aus, welches unter den Spielern vor allem durch die zerstörbare Umgebung bekannt ist. Dazu kommt ein sehr gutes Waffenfeedback und ein sehr realistisches Setting.

 

Wie ist der Umfang? Was bekomme ich für mein Geld?

„All-Out Warfare“, „Hazard Zone“ und „Portal“ heißen die drei Spielmodi, welche sich auch noch mal innerhalb etwas aufsplittern. So bietet „All-Out Warfare“ die Unterkategorien „Eroberung“ und „Durchbruch“. In „Eroberung“ hat man das Ziel, möglichst viele Flaggenpunkte des Gegners zu erobern und erinnert in seinen Grundzügen an das typische „Capture the Flag“.

„Durchbruch“ ist da schon etwas zielgerichteter und erinnert mehr an ein normales Kriegsszenario. Man erobert einen Flaggenpunkt, rückt dadurch auf der Karte vor und drängt dadurch den Gegner immer weiter zurück, bis man schließlich alles Flaggenpunkte erobert hat.

Kommen wir zum nächsten Spielmodus: „Portal“

„Portal“ ist im Grunde genommen ein riesiger Baukasten aus all den guten Maps und Modi der vorausgegangenen Spielen der Reihe. Ihr wollt ein klassisches Team Deathmatch auf einer Karte von Bad Company 2? Kein Problem! Ihr möchtest das Spiel etwas realistischer gestalten? Dann stellt einfach die „Time to Kill“ runter. Ihr seht, wo das hinführt. DICE bietet in diesem Modus dieses Retrogefühl, ohne, dass ihr auf die neue Grafik verzichten müsst. Generell hat es DICE mit diesem Modus geschafft jeden Battlefieldspieler der vergangenen Jahre abzuholen und die neuen Spieler sofort mit einzubinden.

Der letzte Modus und das große Schlachtfeld von Battlefield 2042 heißt „Hazard Zone“.

Ihr habt keine Lust auf das klassische PVP und das ständige erobern von Stützpunkten? Ihr möchtet einfach nur mit ein paar Freunden eine Battle-Royal ähnliche Runde spielen? Dann ist „Hazard Zone“ genau das richtige für euch, denn „Hazard Zone“ ist ein PvPvE Modus alá Hunt:Showdown. Ihr müsst als Squad Datenträger in der Spielwelt finden und diese dann an bestimmten Stellen, zu einer bestimmten Zeit ausfliegen. Dieses Ziel haben aber leider auch andere Squads. Und dazu kommt dann auch noch, dass diese Datenträger meistens sehr gut von KI-Gegnern bewacht werden. Und so habt ihr ständig die Wahl. Wollt ihr der aktive Squad sein, der eine Basis angreift und die Datenträger erobert, oder seid ihr eher der Squad, der sich dieses Gefecht von außen anschaut und dann den Squad angreift, der gerade die KI besiegt hat, aber dabei auch Verluste einstecken musste und dadurch verwundbarer ist? Und natürlich könnt ihr dann aber auch noch der Squad sein, der einfach an diesen Ausflugsstellen steht und darauf wartet, dass andere Squads ihnen die Datenträger quasi auf dem Silbertablett serviert.

Insgesamt bietet euch Battlefield zum jetzigen Zeitpunkt 13 verschiedene Maps und ihr habt eine Auswahl zwischen 10 Spezialisten, welche ihr aufleveln könnt. Ganz allgemein ist der Umfang also schon recht ordentlich und ihr könnt eine Menge Zeit in dieses Spiel investieren. Einziger Makel hier ist, dass ihr eure Spezialisten global levelt, sodass ihr keinen wirklichen Anreiz habt die verschiedenen Modi zu spielen. Dies kann sich dann in der Langzeitmotivation negativ niederschlagen.

 

Grafik, Technik, Bugs

Die Frostbite Engine zeichnete sich immer durch eine wunderbare Grafik aus, welche aber ressourcenschonend zu eurem PC war. Hier muss man leider festhalten, dass dies Geschichte ist. Irgendwie wirkt die Umgebung in Battlefield 2042 sehr detailarm und lieblos aus. Und selbst das Alleinstellungsmerkmal „Levolution“ ist nicht mehr das, was es ein mal war. Nicht nur, dass nicht mehr jedes Gebäude wie in der Vergangenheit zerstörbar ist, nun kann nicht mal der wütende Tornado oder Sandsturm ein Gebäude zerstören. Dies ist ein starker Rückschritt zu den vorherigen Teilen der Serie und nimmt Battlefield das Einzigartige.

Nun könnte man meinen, dass DICE durch die 128 Spieler die Grafik etwas zurückschrauben musste, damit das Spiel weiterhin ressourcenschonend ist. Doch auch das funktioniert nicht einwandfrei. Ihr denkt, dass ihr mit den neuesten Grafikkarten eine stabile FPS, bei ansprechender Grafik habt? Da muss ich euch leider enttäuschen, denn es kann auch vorkommen, dass ein Freund von euch mit einem schlechteren PC stabilere FPS hat und das bei gleichen Grafikeinstellungen. DICE geht dem auf den Grund und das ist sicherlich auch mit Patches behebbar, doch ist es sehr ärgerlich, wenn man mitten im Kampf auf einmal starke FPS-Einbrüche hat und dadurch verliert.

Kommen wir zum letzten Thema in dieser Kategorie: Bugs

Dass ein Spiel in dieser Größe nicht bugfrei ist, sollte nicht verwundern und ist irgendwie auch normal. Zumindest wirkt das Spiel im Vergleich zur Beta etwas runder und hat nicht mehr ganz so viele Bugs und Glitches. Allerdings ist es einfach frustrierend, wenn man einen Spieler nicht wiederbeleben kann, weil er an einer Wand liegt oder eine unsichtbare Wand einen daran hindert oder wenn auf einmal Hovercrafts senkrecht die Wand hochfahren und man dadurch einen wichtigen Flaggenpunkt auf der Karte verliert. Dazu ist es mehr als unbefriedigend, wenn man einen einzelnen Schuss abgibt, dieser aber rein zufällig mal etwas weiter links, rechts, oben oder unten einschlägt. Dass dies bei mehreren Schüssen hintereinander passiert, liegt am Rückstoß und ist ein ganz normales Phänomen, da die Waffe einfach in Bewegung ist. Aber ich erwarte einfach, dass ein einziger Schuss immer genau dort trifft, wo ich auch hingezielt hab.

 

Fazit

Kommen wir zu meinem Fazit und hier greife ich auch gerne meine Anfangsfrage auf. „Im Grunde genommen ist es ein sehr guter Shooter, der allerdings zu früh in den Laden kam. Doch stimmt das?“ Und hier muss ich leider sagen: Ja, es stimmt. Battlefield 2042 kann in seinen starken Phasen wirklich sehr viel Spaß machen und gerade der „Hazard Zone“ Modus hat mir während meiner Spielzeit wirklich gefallen, doch gerade die manchmal spielentscheidenen Bugs und die ungleichmäßige FPS-Zahl raubten mir echt den Nerv und haben mich wirklich verzweifeln lassen. EA hätte sich einen riesigen Gefallen getan, wenn man den Release nochmals verschoben hätte, um an der Qualität des Spiels zu arbeiten. Dazu kommen dann auch noch ein paar Designentscheidungen, welche ich einfach nicht verstehen kann. Ihr wollt während des Spiels euer Squad wechseln? Geht nicht! Ihr möchtet die Stats eures Squads sehen? Geht nicht! Ihr möchtet mit mehr als 4 Leuten in ein und dem selben Match joinen? Zufall! Dazu rate ich euch auch noch, dass ihr das Spiel zu viert spielt, damit ihr euch wirklich absprechen könnt und von den einzelnen Spezialisten auch profitiert. Ansonsten kann es schnell vorkommen, dass ihr vier Medics in eurem Team habt oder aber jeder für sich auf der Karte rumläuft und ihr ein Einzelkämpfer seid und dadurch einfach keine Chance gegen andere Squads habt.

 

Bewertung:

Wie üblich vergeben wir insgesamt maximal 100 Punkte in den folgenden Kategorien:

Gameplay & Präsentation: 20/30
Inhalt: 30/40
Persönliche Meinung: 20/30

+ Eine Vielzahl von Modi
+ Sehr gute Gamepräsentation
+ Sound

– Grafik
– Technische Zustand
– Fragwürdige Gamedesing Entscheidungen

GESAMT: 70/100