FIFA 22 (PC / PS4 / PS5)

10. Oktober 2021, Killcobain

Alle Jahre wieder kommt Electronic Arts mit der berühmt berüchtigten Fußballsimulation um die Ecke und Gamer weltweit zücken anstandslos den Geldbeutel, oder wüten gegen die Spielereihe, da ihnen der Hype unverständlich ist. Dieses Jahr betritt FIFA 22 die Tribüne und lädt zum Tanz der Sportler ein und so wurden einmal mehr diverse Neuerungen für das Spiel angekündigt. Unter anderem gibt es neue (alte) Features im Karrieremodus und auch EAs Flagschiff Ultimate Team erhält einen Neuanstrich, doch dazu später mehr.

Wie auch letztes Jahr entschieden sich Publisher und Entwickler dafür, keine Gratis-Demo-Version des Spiels vorab zu veröffentlichen und mithin den Großteil der testwütigen Spielerschaft leer ausgehen zu lassen. Lediglich über den Zahlungspflichtigen Service „EA-Play“ ließ sich das Spiel bereits vor dem Release anzocken. Dieser Vorabzug lieferte das Spiel in vollem Umfang, der Zugang war jedoch auf 10 Spielstunden, bzw. für Next-Gen Konsolen-Besitzer sogar auf 20 Spielstunden (beispielsweise PS4 + PS5-Version), beschränkt.

Ob Electronic Arts es geschafft einen wertigen Nachfolger zu kreieren oder doch nur ein fades Kaderupdate liefert, erfahrt Ihr in unserem Test zu den PC- und Playstation 4/5 Versionen des Spiels von Max „Mantis“ Seichert und Marko „Killcobain“ Welzenbach!

Was ist FIFA 21?

Bei FIFA 21 handelt es sich um die Fußball-, beziehungsweise Sportsimulation von EA Sports und seit Jahren Liebling von Fußballfans und Gamern weltweit. In diversen Spielmodi übernehmt Ihr die Kontrolle über Euren Lieblingsclub, einzelne Spieler  und spielt gegen die KI oder stellt Euch wie in „Ultimate Team“ ein eigenes Team zusammen und messt Eure Kräfte gegen andere Spieler der Community. Die meisten Vereine und Spieler der europäischen Top-Ligen sind lizensiert, nur einige Markenrechte, wie die der Allianz Arena der Münchner Bayern oder jenen diverser italienischer Topclubs, liegen beim Konkurrenten Konami, die sich dieses Jahr mit einer Free-To-Play Version unter neuem Namen versuchen. Neben Piemonte Calcio und Roma FC werdet ihr dieses Jahr auch mit Bergamo Calcio und Latium vorlieb nehmen müssen.

Was ist neu?

Im Vorfeld wurden abermals einige neue Features groß beworben, wie die neue „Create a Club“-Option im Karrieremodus, die zwar im Ansatz vielversprechend ist, doch nachdem ihr euren Club mit einigen Überschaubaren Anpassungsmöglichkeiten erstellt habt, erlebt ihr das gleiche Spiel wie im Vorjahr, nur eben mit einem fiktiven Club. Die Gameplay-Neuerungen sind aber einmal mehr sehr marginal und gerade für Casual Gamer fast nicht existent, jedoch gilt dies nur für die PS4-Version, sie ist eben ein Kaderupdate Zum Vollpreis. Auf Next-Gen-Konsolen lässt die beworbene „Hypermotion“ Technologie die Spiele realistisch wie nie erscheinen und sorgt mitunter für schnellere hitzigere Gefechte. Generell positiv ist jedoch zu sagen, dass sich FIFA 22 etwas Arcade-lastiger spielt als sein Vorgänger und Flanken sind gefährlich wie seit Jahren nicht mehr. Die größten Änderungen verstecken sich wie gewohnt in Kaderupdates und neuen Karten für den FUT-Modus. Weiter wurden einige überraschende Nationalmannschaften wie die der Schweiz und der Türkei aus dem Spiel gestrichen.

Anstoß:

Der klassische und seit Jahren bekannte „Quick-Play-Modus“ wählt ein Team, passt das Regelwerk an und spielt gegen die KI oder einen Eurer Freunde im Couch-KoOp.

Volta:

Ihr erstellt einen Charakter und reist mit Euren beiden Weggefährten um die Welt, um gegen die besten Teams des Globus auf allerlei verschiedensten urbanen Spielfeldern im 3 Versus 3 anzutreten. Die Felder und Tore sind deutlich kleiner und Ihr spielt hier mehr oder weniger eine Party Hallenfußball, respektive Futsal. Schnelle technische Spiele, in denen Ihr auch die Banden als Passgeber nutzen könnt und deren Ziel es ist als erstes Team fünf Tore zu erzielen, gehören hier zur Tagesordnung. Mit Euren Fortschritten schaltet Ihr neue Kleidungsstücke und Leistungsupgrades für Euren Avatar frei. Neu sind jedoch einige Videoszenen mit echten Stars der Branche und neuen Ansätzen, so fühlt man sich in den ersten Minuten eher in GTA als in FIFA, was eine angenehme Überraschung war.

Karrieremodus:

Wie bereits zuvor angesprochen ist die hoch angepriesene „Create a Club“-Option ein guter Ansatz und nicht mehr. Hier wäre eine Art Storyline und auch Vereinsziele, die zum Wachstum des Vereins beitragen wünschenswert gewesen. Neu sind natürlich auch wieder einige Spieler und auch Spielerstärken sowie die Transfers der aktuellen Saison. Dem Spieler-Karriere-Modus wurde jedoch mit einigen Handgriffen neues Leben eingehaucht und auch das aus „The Journey“ bekannte Skill-System und weitere RPG-Elemente kehren zurück, sodass dieser Modus wirklich Spaß macht und Abwechslung bietet. Nur Vorbestellern vorbehalten sind hingegen die sogenannten „Home Grown Talents“, Eigengewächse in euer Jugendakademie zum Start einer jeden neuen Karriere, die mit detaillierteren Gesichtszügen als herkömmliche generische Spieler und Weltklasse Potenzial auftrumpfen. Diese Talente sind besonders für Road To Glory-Spieler interessant und glücklicherweise lassen sich im Internet für circa drei Euro unzählige Angebote für die Codes der Vorbestellerboni ergattern.

Ultimate Team:

Das Prunkstück des Modus, die Weekend League wurde überarbeitet, ansonsten bleibt alles wie gehabt. Spieler aus Packs ziehen, über den Transfermarkt handeln, SBC´s abschließen und natürlich Spiele bestreiten. Erwähnenswert ist jedoch der neue Kartentyp „Heroes“ hier feiern unter anderem Mario Gomez, Lars Ricken und Manchester United Trainer Ole Gunnar Solskjaer Einzug ins Game.

DLC´s / Erweiterungsmöglichkeiten:

Klassische DLC´s gibt es auch in der diesjährigen Auflage von FIFA nicht. Lediglich die kontrovers betrachteten In-Game Käufe von „FUT-Points“ sind als extra im Store erhältlich und können in gewisser Weise als solche betrachtet werden.

Wie spielt sich FIFA 21?

Wirklich klasse! Die neuen Animationen und die „Hypermotion“ Technologie sorgen für ein frisches Spielgefühl. Bewegungen und Aktionen sehen natürlicher und flüssiger aus.

Wie ist die Performance?

Die Ladezeiten auf PS5 sind ein Geschenk, aber auch auf der PS4 lief das Spiel ohne Probleme und vor allem flüssig. Lediglich im Onlinemodus fror der Bildschirm kurz ein, ehe die verpassten Sekunden im Schnelldurchlauf aufgeholt wurden und man sich an einem ganz anderem Platz auf dem Spielfeld wiederfand.

Fazit: Lohnt sich der Griff ins (digitale) Regal zu FIFA 22?

Wer auch dieses Jahr auf eine aktuelle Fußballsimulation zurückgreifen will, der kommt an FIFA 22 nicht vorbei, wobei dies hauptsächlich für die Next-Gen Konsolen gilt. Wer keinen allzu großen Wert auf die aktuellsten Kader und Mannschaftstrikots legt, der kann auch getrost beim Vorgänger bleiben, denn die „bahnbrechenden“ Neuerungen sind nur auf PS5 und XBOX Series X/S zu erleben. Wie so ziemlich jedes Jahr lässt sich über den Preisfaktor, insbesondere für PS4-, XBOX One- und PC-Spieler (ja auch die schauen bei den Gameplayneuerungen in die Röhre!), streiten, doch da Konamis Neuerfindung der eigenen Fussballsimulation, ehemals als Pro Evolution Soccer bekannt, in einer großen Enttäuschung zu enden scheint, wirkt EA aktuell konkurrenzlos.

Bewertung:

Wie üblich vergeben wir insgesamt maximal 100 Punkte in den folgenden Kategorien:

  • Erster Eindruck: 8/10
  • Gameplay & Präsentation: 16/20
  • Inhalt: 35/40
  • DLCs: 0/5
  • Persönliche Meinung: 15/25

+ Für hitzige Gefechte im Couch Ko-Op geeignet

+ Kurze Ladezeiten und flüssige Performance

+ Realistische Animationen und Arcade-lastiges Gameplay (NEXT-GEN-Exklusiv)

– Keine Gameplayneuerungen, sondern Kaderupdate zum Vollpreis (PS4, XBOX One, PC)

– Der Karrieremodus kämpft weiter mit den Macken des Vorgängers

GESAMT: 74/100